Ich bitte dich, dich mal in diesen Satz wirklich hineinzufühlen. Schließ deine Augen, wenn du kannst. Beim Autofahren bitte nicht. Ansonsten lass das mal auf dich wirken und beobachte, was das mit dir macht.
"Dank KI können Kreative mehr und mehr Content erschaffen."
Das ist etwas, was wohl tatsächlich aus der Instagram Chef-Etage erklungen ist und noch gar nicht so lange her ist. Und als ich das gehört habe, habe ich nicht nur gedanklich, sondern wirklich auch physisch die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber meine Haltung zu dem Thema, vor allem was Content betrifft, ist, dass wir davon nicht noch mehr brauchen. Es gibt nicht nur schon genug, es gibt viel zu viel. Und ich würde sogar sagen, und das sage nicht nur ich: Wir leben wir inzwischen in einer "Zuvielisation". Es gibt von allem einfach zu viel. Es gibt zu viele Möglichkeiten, zu viele Dinge, für die wir uns entscheiden müssen. Es gibt ja auch dieses Phänomen der Decision Fatigue, dass du weniger gut darin bist, überhaupt Entscheidungen zu treffen, weil du jeden Tag so viele treffen musst und irgendwann ist dein "Entscheidungstank" einfach mal leer.
Und je mehr Informationen wir haben, desto mehr wird auch dieser Tank strapaziert. Also das hängt alles irgendwie miteinander zusammen. Und wir haben nicht nur zu viele Informationen, ich finde, wir haben einfach auch zu viel Müll, zu viel Rauschen, zu viel Look-at-me, gerade wenn ich an Social Media-Content denke. Dadurch kommt es zumindest unbewusst so rüber, dass wenn du nicht mitgehst und auch diese diese Content-Vielfalt kreierst, wenn du dich nicht auch verschenkst, wenn du nicht all dein Wissen kostenfrei gibst (weil irgendwann kommt es ja tausendfach auf dich zurück) dann machst du irgendwas falsch. Und wenn du das jetzt nicht auch noch mit KI ganz smart machst, dann machst du sowieso was falsch, dann ziehen nämlich alle anderen an dir vorbei. Sinngemäß hat sowas in der Richtung neulich der Gründer von Mindvalley gesagt, Vishen Lakiani, den ich sehr respektiere und ich liebe Mindvalley - ich habe da auch großartige Kurse gemacht und bin ganz, ganz großer Fan dieser Plattform. Aber dass dort jetzt propagiert wird, dass wir auf den KI-Zug aufspringen müssen, vor allem als ... ich will uns gar nicht als Content Creator bezeichnen ... aber als Menschen mit einem Herzensbusiness. Dass wir jetzt verstehen müssen, wie wir KI sinnvoll für uns und unser Business nutzen, ansonsten verpassen wir den Anschluss. Ich finde, das ist eine ganz, ganz, ganz gefährliche Gratwanderung, auf die wir uns da gerade bewegen. All das auch noch von Menschen, die eigentlich immer propagiert haben, besinne dich auf dich, dein Herz. Alles ist in dir.
Und dann soll ich aber KI in einer Art und Weise nutzen, die mein Business auf ein neues Level bringen, ansonsten XY?? Ich finde das so was von... Nee, da fehlen mir tatsächlich einfach die Worte. Ich war wirklich sehr, sehr enttäuscht, als ich das gesehen habe. Und ja, du magst jetzt sagen, da gibt sicherlich auch einen Kontext und den gibt es auch. Ich bin auch nicht gegen alle KI-Tools, überhaupt nicht. Es gibt durchaus sehr sinnvolle Sachen.
Aber ich finde, wir dürfen doch mal gucken, wofür nutzen wir es und welche kreativen Prozesse geht es denn dabei? Weißt du, wenn mir KI den Videoschnitt oder auch diese Podcast-Episode zu schneiden einfacher macht, ist das alles super, dann nutze ich diese Tools super gerne. Aber KI kreiert verdammt nochmal nicht meinen Content. Definitiv nicht. Du kannst da auch gerne nochmal in meine zweite Podcast-Episode dazu reinhören, weil das hat für mich sehr viel mit dem Thema Energie zu tun. Da mache ich es tatsächlich zum Thema, warum die Energie so viel wichtiger ist als die Worte, du sagst und dann zumindest mal kurz angesprochen habe: Wenn deine Worte nur 7 % deiner Wirkung ausmachen und wir diese Worte jetzt auch noch manipulieren mit KI, was wirkt denn dann noch? Also deine restliche Energie schon, die Frage ist halt nur, ist das kongruent? Und bist du auch von dem überzeugt, was da rauskommt? Kannst du dich überhaupt damit identifizieren? Bleibt das überhaupt bei dir hängen? Hast du das Gefühl, das kommt aus dir?
Neulich habe ich ein sehr spannendes Video dazu gesehen. Da ging es um eine Studie, die gemacht wurde zum Thema Lernen und KI. Also was am Ende des Tages wirklich hängen bleibt, wenn du bestimmte Modalitäten zum Lernen nutzt. Die Essenz war, dass bei den Probanden, die mit KI und selbst nur Google-Suche gelernt haben, deutlich weniger hängen geblieben ist, als bei denen, die die Sachen selber erarbeitet haben. Und ich liebe es ja, Themen miteinander zu kombinieren. Und wenn ich diese Erkenntnis hinein nehme und auf deinen Content packe und all das in den Bezug dazu setze, was du mit ChatGPT und Co. für dein Business erstellst. Zum Beispiel deinen Elevator-Pitch, den Textbaustein der Herzensmission für deine Website oder die Bio auf Instagram. All diese Sachen, die du dir polieren lässt oder komplett erstellen lässt. Kannst du dich damit überhaupt identifizieren? Kannst du dich überhaupt noch daran erinnern, wenn du auf der Straße jemanden triffst, der dich fragt "was machst du eigentlich?"
Und du bist eben im Moment gerade mal unvorbereitet. Also entweder es wirkt dann wie etwas, was du einstudiert hast, mehr oder weniger wie so ein Gedicht. Aber dann sind wir wieder bei dem Thema Energie und Wirkung. Kommt es bei dem anderen dann überhaupt noch an? Also ich finde das einen ganz, ganz schwierigen Grad, was das Thema Content betrifft. Und da mag ich dir mal noch ein Zitat mitgeben von Joanna Maciejewska:
"I want AI to do my laundry and dishes so I can do art and writing. Not for AI to do my art and writing so that I can do my laundry and dishes."
Und wenn du des Englischen gerade nicht ganz so mächtig bist, übersetze ich es mal nicht Wort für Wort, sondern einfach nur sinngemäß. Es geht letztlich darum, dass sie nicht möchte, dass künstliche Intelligenz ihren Content kreiert, sodass sie mehr Zeit für ihren Haushalt hat, sondern dass künstliche Intelligenz sich genau auf diese Dinge, auf die sie keinen Bock hat, wie Haushalt konzentriert, damit sie ihre Kunst ausleben kann, ihr Schreiben, all das. Und das ist genau auch mein Ansatz.
Wir lassen uns von KI meiner Meinung nach Dinge wegnehmen, die uns ausmachen, die uns nicht nur sichtbar, sondern auch fühlbar machen. Auf Instagram hast du so viele, die sehr sichtbar sind, sehr laut sind, sehr schrill sind, sehr "woohoo in your face". Aber dass ich jemanden spüren kann, passiert mir nur sehr, sehr selten. Und das ist etwas, was wir definitiv nicht erreichen, indem wir unsere Botschaft durch KI verwässern oder erstellen lassen.
Also da gehe ich tatsächlich komplett gegen den Mainstream-Advice. Ist mir auch relativ Latte ehrlich gesagt, weil ich auf diesen Zug definitiv nicht aufspringen werde. Und da gibt es einige, die sagen werden: Du darfst da mit der Zeit gehen und Sachen ändern sich und bla bla bla. Ja, mag sein, aber in dem Fall bleibe ich dann halt ein Oldie but Goldie, weil ich bin der Meinung, wir brauchen nicht noch mehr Content.
Selbst wenn du kreativ bist, selbst wenn du nicht KI nutzt, wir brauchen nicht noch mehr Content, sondern wir brauchen mehr Raum, kreativ sein zu können.
Und wenn du jetzt denkst, na ja, also ich bin jetzt Coach, spiritueller Coach, ich bin ja nicht kreativ in dem Sinne. Ich helfe Menschen, ich unterstütze Menschen, aber ich bin ja nicht kreativ. Meines Erachtens bist du das. Weil in dem Moment, in dem du auch nur ein Wort schreibst über das, was du tust, bist du kreativ, weil du deine Tätigkeit nach außen übersetzt. Das ist ein kreativer Schaffensprozess, unabhängig davon, ob du jetzt Kreativität nur mit Fotografie, Malen und solchen Dingen verknüpfst. Also du bist kreativ in dem Moment, in dem du dich ausdrückst. Und diese Kreativität, dieser Ausdruck braucht Raum, um überhaupt fließen zu können. Und es würde uns allen ganz gut tun, wenn wir ein bisschen mehr Raum erschaffen würden und nicht immer nur alles rausknallen und die Menschen zumüllen würden. Noch mehr Rauschen reinzugeben, noch mehr vermeintliche Hilfe ... weil für mich ist es auch keine Hilfe mehr. Ich gebe dir auch mal Beispiel zum Thema Online-Kurse. Es gibt auch da ganz viele verschiedene Ansätze, was das Thema Marketing betrifft.
Sollst du jetzt Mini-Kurse erstellen, sollst du jetzt die großen Signature-Kurse erstellen, ein Angebot, mehrere Angebote und so weiter. Da gibt es ganz viel. Nichtsdestotrotz gibt es auch eine Statistik und nagel mich nicht fest, aber es war definitiv jenseits der 80, vielleicht sogar jenseits der 90%, dass die Menschen Online-Kurse nicht abschließen. Weißt du, du kreierst, du packst alles rein, gerade als Coach, du packst all dein Herzblut, alles, was du weißt und alles, was du fühlst in deinen Online-Kurs. Wie frustrierend ist es denn bitte, dass mehr als 80 Prozent diesen Kurs niemals zu Ende anschauen werden? Und das ist es ja auch noch was anderes, anschauen und umsetzen, aber zumindest wird er nicht mal beendet. Und warum ist das so? Meines Erachtens, weil dort viel zu viel Content drin ist. Tun wir den Menschen nicht sogar einen größeren Gefallen, wenn wir uns darauf konzentrieren, ihnen Informationen in kleineren Häppchen zu geben? Etwas, was sie auch genau da abholt, wo sie gerade stehen und dabei eben sehr genau zu überlegen: Was gebe ich denn jetzt weiter? Tu ich den Menschen da nicht einen viel, viel größeren Gefallen, als wenn ich ihnen alles gebe, alles schenke, was ich irgendwie weiß? Also ich denke schon, weil es gibt ja auch diesen anderen Spruch"a confused mind always says no". Wenn du die Leute verwirrst, wenn du sie überforderst, dann wenden sie sich ab und gehen. Das gilt nicht nur für deinen Content, das gilt auch für alles, du auf deiner Website zu stehen hast.
Nimm einfach mal für dich mit, da ist wieder dieser blöde Spruch "in der Kürze liegt die Würze". Irgendwie habe ich es heute mit Zitaten und Sprüchen.
Aber da ist so viel Wahres dran. Je mehr du auf den Punkt kommen kannst, desto mehr tust du den Menschen einen Gefallen. Und damit meine ich nicht nur die Länge deines Contents, sondern auch die Anzahl deiner Posts und die Qualität deiner Posts. Deswegen: Ich bin tatsächlich für weniger, aber wertvoller, weil das meines Erachtens die Brücken zu deinen Seelenkunden bauen kann. Die Brücken von dem, was du weißt und zu geben hast, zu dem, was sie aktuell auch wirklich beschäftigt und das sie brauchen, sodass du ihnen eben nicht das überstülpst, von dem du denkst, dass sie es brauchen. Sondern du darfst sie ganz genau da abholen, wo sie gerade stehen. Denn - und das habe ich schon öfter mal gesagt - niemand da draußen sucht nach Möglichkeiten zur Selbstliebe. Die Menschen suchen nach ganz konkreten Lösungen für ihre ganz konkreten Alltagsprobleme und Selbstliebe gehört nicht dazu. Da gehört sowas dazu wie "ist es normal, dass ich keinen Antrieb habe?" oder "was stimmt mit mir nicht, wenn ich ...".
Dass du ihre Gedanken aussprichst, die sie sich kaum selber trauen, auszusprechen. Darum geht es. Es geht nicht Self-Empowerment und Selbstliebe und im Zweifel auch nicht um somatische Heilreisen, weil danach schlicht niemand sucht. Die Menschen suchen nach Lösungen zu ihren Problemen. Sie suchen nicht nach deinen Tools. Deine Tools sind erst mal nicht wichtig. Dazu gibt es noch mal ein andere Podcast-Episode. Aber lerne, wirkungsvoll und on-point mit deinen Seelenkunden zu kommunizieren. Damit tust du ihnen den aller, allergrößten Gefallen. Nicht mit noch mehr Content.
Deswegen: du darfst weniger, aber wertvollen Content kreieren, damit du mehr Zeit hast, auch mal in die Ruhe zu kommen. In die Verbindung zu kommen, damit du mal Zeit hast, Feierabend zu machen und wirklich Urlaub zu haben und abschalten zu können. Dieses Selbst-und-ständige, das ist etwas, was mir so auf einen Zischer geht. Ich habe das erst neulich von einer Frau gehört, die Business Mentoring macht. Und ich dachte eigentlich, sie hat sich ein Business erschaffen, was auch Freiheit "propagiert". Auf jeden Fall ist sie ein ganz großer Fan von Freiheit und selbstbestimmtem Leben. Und dann sagt sie allen Ernstes - und es hat mich wirklich schockiert - dass du dir halt nicht zwei bis drei Wochen mal eben Urlaub von Instagram nehmen kannst, das geht nicht. Im Sinne von "sei Unternehmerin, beiß die Zähne zusammen, press die A..backen zusammen und nimm die Leute halt auch in deinem Urlaub mit. Das ist deine verdammte Aufgabe, es ist dein Unternehmen, das kannst du nicht im Stich lassen!". So will ich mein Unternehmen nicht führen. Auch wenn mein Unternehmen nur aus mir besteht und ich hier gerade alleine vor diesem Mikrofon sitze, auf gar keinen Fall. No f... way will ich davon abhängig sein, jeden verdammten Tag meine Follower auf Instagram auf meine Reise mitzunehmen, auch wenn ich im Urlaub bin, damit sie ja auch schön brav weiter entertaint sind, die Schäfchen sozusagen. Das ist doch ätzend. Also da bin ich jetzt gerade ein bisschen auf so einem... Okay, ich höre jetzt auch auf mich zu beschweren, aber... Weißt du, dieser Ansatz von den Leuten zu dienen, dadurch, dass wir immer für sie da sind...
Das ist etwas, was ich finde, was wir aus dem Fenster schmeißen müssen, wenn wir uns ein Business aufbauen wollen, was uns erfüllt, von dem wir leben können und zwar richtig gut leben können, aber eben auch dauerhaft leben können, weil es uns nährt. Weil wir es nicht permanent nähren müssen, noch mehr Content, einfach nur des Contents Willen, noch mehr Inspiration, noch mehr ich-nehme-dich-mit-in-meinen-Alltag. Sondern wirklich ein Business, was wir dann nähren, wann es uns gut tut und es trotzdem im Hintergrund auch dank echt smarter Systeme gut für uns weiterarbeitet. Auch dank wertvollem Content, Content, der auch eine Intention hat. Das waren meine two Cents dazu. Ich bin mal gespannt, ob das auch mit dir resoniert, weil auch das ja auch so gegen die gängigen Marketingregeln geht, aber ich bin ja sowieso so ein bisschen die "Marketing-Rebellin", weil ich jetzt einfach beschlossen habe, dass es auch anders gehen darf.
Wenn du das auch für dich und dein Business möchtest, dann bist du hier genau richtig, bei Herzauf. Du findest in den Show Notes auch noch ein paar Ressources und Links von mir, auch der Link zu meiner Website. Hüpf da gerne mal rüber. Du findest mich auch auf Instagram, nicht so regelmäßig wie andere wahrscheinlich. Das liegt einfach nicht in meiner Natur, das habe ich auch endlich für mich erkannt und dadurch ist es entspannter.
Ich würde mich freuen, wenn wir uns miteinander connecten auf eine entspannte, ehrliche, menschliche Art und Weise. Und ich danke dir sehr für deine Zeit heute.